Mindestanforderungen an

die Haltung von Reptilien
vom 10. Januar 1997

 

Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen; er darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden (§ 2 des Tierschutzgesetzes).

 

Deshalb müssen vor dem Kauf eines Reptils Kenntnisse über die Biologie der betreffenden Art und die sich daraus ergebenden Haltungsanforderungen erworben sowie ein Terrarium für seine artgemäße Haltung vorbereitet werden. Dem Erwerb von Nachzuchten ist grundsätzlich der Vorzug zu geben.

DIE ZUCHT

 

&

 

AUFZUCHT

 Die Nachzucht von Leopardgeckos ist relativ einfach. Man braucht nur ein adultes Pärchen. Allerdings empfiehlt sich die Pärchen Haltung nicht unbedingt da das immer paarungswillige Männchen dann seine ganze Aufmerksamkeit auf das eine Weibchen lenkt.

Empfehlenswert sind Gruppen von 1.3 oder 1.4.  
  

Normalerweise vertragen sich Männchen und Weibchen miteinander, und werden sich ohne Probleme miteinander verpaaren. 


Das Weibchen kann bis zu 10 mal im Jahr jeweils 2 Eier legen. Früher sagte man das Leopardgeckos erst im Alter von 12-18 Monaten verpaart werden sollten. Heute geht man dazu über, zu sagen das man Weibchen ab einem Gewicht von 50 Gramm bedenkenlos verpaaren kann. Dies resultiert daraus das sich die Leopardgeckos aufgrund der guten Haltungsbedingungen in Gefangenschaft (keine Feinde, keine Futtersuche) schneller und besser entwickeln und so auch schneller geschlechtsreif werden.   

 

Von der Paarung bis zur Eiablage vergehen in der Regel 3-4 Wochen. Einige Tage vor der Eiablage wird das Weibchen sein Verhalten ändern. Es wird sich dem Männchen gegenüber aggressiver verhalten und sich auch am Tage mal blicken lassen. Außerdem wird sie mit den Probegrabungen beginnen um einen geeigneten Ablageplatz zu finden. Zu dieser Zeit haben die meisten Leopardgecko Weibchen die Nahrungsaufnahme eingestellt.

Diese Dosen haben den Vorteil dass sich die Leopardgeckos auch mal zum Häuten dorthin zurückziehen, da es dort eine höhere Luftfeuchtigkeit gibt. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wird diese Dose als Ablageplatz sofort angenommen und man muss nicht erst suchen um die Eier zu finden.

 

Nach erfolgreicher Eiablage sollte man die Leopardgecko Eier möglichst zeitnah in ein geeignetes Brutgerät überführen. Im Terrarium ist es nur schwer möglich die für die nötigen Bedingungen zu schaffen. Außerdem könnten Die Eier von den adulten Tieren beschädigt zu werden und frisch geschlüpfte Leopardgeckos sind ein gefundenes Fressen für adulte Tiere.

Es ist klein, es bewegt sich, es muss was zu fressen sein…  

Ich benutze für die Zeitigen der Leopardgecko-Eier handelsübliche Brutkästen wie Bruja oder Jäger Kunstglucke. Diese gewährleisten ohne viel Aufwand immer gleich bleibende Bedingungen in punkto Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Als Brutsubstrat verwende ich Vermiculite da dieses das Wasser gut speichert und die Eier so immer genug Feuchtigkeit haben. 

Leopardgecko-Eier wachsen mit der Zeit und benötigen hierfür Feuchtigkeit.  Die Eier dürfen auf keinen Fall gedreht werden ansonsten stirbt der Embryo ab. Es ist umstritten wie lange nach dem Legen des Eies ein Drehen noch nicht zum Absterben führt. Aber länger als 24 Stunden wird dieser Rahmen wohl kaum groß sein.  

 

Von der Eiablage bis zum Schlupf vergehen, je nach Temperatur, zwischen 45 und 90 Tagen. Kurz vorm schlüpfen beginnt das Leopardgecko-Ei zu schwitzen.  

 

Die Temperatur sollte zwischen 25°C und 32 °C liegen. Man kann mit ihr gut die Geschlechtsentwicklung beeinflussen. So schlüpfen bei niedrigen Temperaturen hauptsächlich Weibchen und bei hohen Männchen. Bei konstant 29°C schlüpfen Männchen und Weibchen ungefähr im Verhältnis 1:1.

 

Aufzucht

 

Nach dem Schlupf müssen die kleinen Leopardgeckos

von dem Inkubator in ein Aufzuchtbecken umgesiedelt werden.

 

Dies geschieht meistens nicht ohne einen riesigen Protest. Die Jungen sind gerade nach dem Schlupf sehr ängstlich und scheu und zeigen uns dies indem sie ganz laut fauchen und manchmal sogar quietschende Geräusche von sich geben.

Dies Verhalten legt sich aber ganz schnell und nach

ca. zwei bis vier Wochen sind sie oft schon recht zahm.

Als Aufzuchtbecken benutze ich kleine Plasik Terrarien mit den Bodenmaßen 20 cm x 30 cm in denen ich ein bis höchsten zwei Leopardgeckos großziehe. Die geringe Besatzungsdichte hat zum einen den Vorteil das ich die Futteraufnahme besser Kontrollieren kann und zum anderen entwickeln sich die Jungen meist besser als in der Gemeinschaftshaltung.

Die ersten ein bis zwei Tage halte ich die Babys auf Küchenpapier, anschließend bekommen sie den gleichen Bodengrund wie ihre Eltern. Der Grund warum ich sie auf Küchenpapier halte ist ihr Dottersack. Nach der Geburt befindet sich dieser noch außerhalb ihres Körpers und könnte durch den Sand verkleben, erst nach ca. einem Tag hat er sich vollständig in die Bauchhöhle verlagert und die kleinen können ohne Gefahr auf ein Sand/Lehm Gemisch umgesiedelt werden.

Da die kleinen am Anfang noch etwas tollpatschig sind was das Jagen angeht und sie Zeit brauchen um es richtig zu lernen sollte die Einrichtung im Aufzuchtbecken sehr einfach sein d.h. eine Höhle pro Leo und eine Wasserschale ist völlig ausreichend. Die Tageshöchst-Temperaturen im Aufzuchtbecken sollten 25 °C nicht überschreiten da die Jungtiere empfindlicher als die Adulten Tiere sind. Ansonsten sollten ähnliche Klimatische Bedingungen wie bei den großen herrschen.

Wichtig ist auch das man den Babys einen feuchten Rückzugsplatz in eine Höhle bietet und einmal am Tag

das Becken besprühen. Gefüttert werden die kleinen

jeden Tag mit Heimchen in der Größe Mikro (siehe Ernährung).

 

Einige Tiere fressen schon am ersten Tag andere erst

nach der ersten Häutung, die ca. 4-6 Tage nach dem Schlupf einsetzt. Bis zu Nahrungsaufnahme zehren

sie von ihrem Dottervorrat.

 

Nach ca. 12 Monaten können sie schon ihre endgültige Größe erreicht haben.